Coronavirus – wichtige Hinweise
Wichtige Hinweise von Tepper Brandschutz zum neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) in China.
Virus aktuell auf dem Vormarsch – WHO-Notfallausschuss tagt aktuell – welche Auswirkungen hat das Virus auf Deutschland?
Tepper Brandschutz betreut diverse Kunden im Bereich der Krankenhausalarmplanung. Ein Schwerpunkt im Krankenhausalarmplan bildet der ABC-Gefahrstoff-Schutz. Infektionserkrankungen gehören der Gruppe der „B“ (BIO) -Gefahrstoffe an.
Erstinformation: 20.01.2020
Ende 2019 erkrankten in der Stadt Wuhan (11 Mio. Einwohner, China) ungewöhnlich viele Einwohner aus ungeklärter Ursache an einer Lungenentzündung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde hierüber in Kenntnis gesetzt. Anfang Januar wurde dann ein neuartiges Virus, das Coronavirus entdeckt. Hierbei handelt es sich um ein beta-Coronavirus aus der Gruppe der SARS-Viren. Die gehäuften Erkrankungszahlen ließen den Schluss einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung zu. Nach Angaben der WHO haben die chinesischen Behörden am 7.1.2020 das neuartige Coronavirus als Ursache der Erkrankung identifiziert. Die WHO berichtet aktuell, dass die chinesischen Behörden mehrere Mensch-zu-Mensch-Übertragungen bestätigen. Beunruhigend ist, dass sich auch medizinisches Personal infiziert hat.
Das Robert-Koch-Institut Berlin (RKI) hat aktuelle Fallzahlen veröffentlicht.
Derzeit sind 288 Fälle bestätigt:
- China: 284 (Wuhan 258 (davon bisher 6 Todesfälle), Peking 5, Provinz Guangdong 14, Shanghai 2, Zhejiang 5), davon 15 Fälle unter medizinischem Personal
- Thailand: 2
- Japan: 1
- Südkorea: 1
- Taiwan: 1
Update: 21.01.2020, 7:00 Uhr
Vermutlich ist die Krankheit schon deutlich weiter verbreitet als befürchtet. Die ersten Infektionen werden mit einem inzwischen geschlossenen Fischmarkt in Wuhan in Verbindung gebracht, auf dem auch Wildtiere verkauft wurden. Auch der SARS-Erreger von 2002/2003 war höchstwahrscheinlich von einem Wildtier auf den Menschen übergesprungen, angenommene Quelle sind Schleichkatzen. Mit der gerade laufenden Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest am kommenden Samstag wächst die Gefahr einer Übertragung des Virus.
Bei der größten jährlichen Völkerwanderung sind einige Hundert Millionen Chinesen unterwegs. Asiatische Nachbarn und mehrere Flughäfen in anderen Ländern weltweit haben wegen der neuen Lungenkrankheit inzwischen Fieberkontrollen bei der Einreise aus Wuhan eingeführt.
Am 20.01.20 bestätigten die chinesischen Behörden 14 Infektionen bei medizinischem Personal. Es ist ein wichtiges Indiz, ob Ärzte und Pfleger von einer neuen Erkrankung betroffen sind, denn infizieren sich viele von ihnen, ist das ein Hinweis auf eine leichte Übertragbarkeit. Bisher gebe es aber keinen Hinweis auf eine Ansteckung über die Atemwege so die Einschätzung einzelner Experten.
WHO beruft ihren Notfallausschuss ein
Die WHO hat ihren Notfallausschuss einberufen. Die Expertenkommission berät morgen darüber, ob eine Gesundheitsnotlage („Public Health Emergency of International Concern“ PHEIC) ausgerufen werden soll. Es werden auch Empfehlungen für Maßnahmen erwartet.
Ruft die WHO den internationalen Gesundheitsnotstand aus, empfiehlt sie damit schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche. Dazu können unter anderem Grenzkontrollen, das Einrichten von spezialisierten Behandlungszentren oder mögliche Impfungen medizinischer Fachkräfte gehören. Derzeit empfiehlt die WHO keinerlei Reise- oder Handelsbeschränkungen, gibt aber Hinweise zu generell einzuhaltenden Hygiene- und Verhaltensregeln für Reisende nach Wuhan in China
Bei einer akuten respiratorischen Symptomatik gilt zur Verdachtsabklärung:
- a) Klinischer, radiologischer oder histopathologischer Nachweis einer Pneumonie und > Aufenthalt im Risikogebiet, vor allem China, Wuhan, Hubei Provinz bis maximal 14 Tage vor Erkrankungsbeginn
- b) Akute respiratorische Symptomatik von beliebiger Schwere und > Kontakt zu bestätigtem 2019-nCoV-Fall bis maximal 14 Tage vor Erkrankungsbeginn
Hygiene
- zu a) Einzelzimmer | Schutzkleidung: Schutzkittel, Handschuhe, Schutzbrille, Mund-Nasen-Schutz
- zu b) Isolierzimmer mit Vorraum/Schleuse | Schutzkleidung: Schutzkittel, Handschuhe, Schutzbrille, FFP-3-Maske
Meldung
- bei a) und b) Meldung an das zuständiges Gesundheitsamt.
Diagnostik
- bei a) und b) RT-PCR aus Sputum | Trachealsekret | BAL, zusätzlich aus Naso-/Oropharynx-Abstrich | Serum-Asservierung bis AK-Nachweis verfügbar; Diagnose-Ausschluss nach Laborrücksprache:
Konsiliarlabor für Coronaviren: Institut für Virologie der Charité Berlin:
Prof. Dr. C. Drosten (Leiter) und Dr. Victor M. Corman (Stellv. Leiter)
Institut für Virologie
Campus Charité Mitte
Charité Universitätsmedizin Berlin
Helmut-Ruska-Haus
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Tel.: 030 – 450 525 092 | Telefax: 030 – 450 525 907
E-Mail: christian.drosten[at]charite.de
E-Mail: victor.corman[at]charite.de
https://virologieccm.charite.de/diagnostik/konsiliarlaboratorium_fuer_coronaviren/
Diagnostik
- bei a) und b) Positiver Befund > Bestätigter Fall
Negativer Befund > weiterhin hoher Verdacht > Diagnostik wiederholen > Bestätigt JA/NEIN
Diagnostik nicht durchführbar > Rücksprache mit Konsiliarlabor für Coronaviren
Therapie ► Bestätigter Fall
- Supportive Maßnahmen entsprechend Schweregrad der Erkrankung
- Beratung zu klinischen Fragen über das zuständige STAKOB Kompetenz- u. Behandlungszentrum (Kontakt siehe Krankenhausalarmplan)
Hygiene ► Bestätigter Fall
- Patientenunterbringung im Isolierzimmer mit Vorraum/Schleuse
- Schutzkleidung: Schutzkittel, Handschuhe, Schutzbrille, FFP-2 oder FFP-3-Maske
Quelle: Robert-Koch-Institut, Berlin, 21.01.2020
Update: 21.01.2020, 9:30 Uhr
Es gibt mittlerweile neun Todesfälle in China. Der Erreger scheint sich sehr schnell auszubreiten. Ein erster Infektionsfall in den USA (Nähe Seattle) ist dokumentiert. 440 Menschen haben sich bis dato mit dem Coronavirus infiziert, davon ca. 40 % aus der chinesischen Stadt Wuhan. Die klinisch bestätigten Fälle sollen aber in der Mehrzahl mild verlaufen. Das Gesundheitsrisiko für Deutschland wird aktuell durch das RKI als „gering“ eingestuft. Asiatische Nachbarn und Flughäfen in anderen Ländern wie den USA und Australien haben inzwischen Fieberkontrollen bei der Einreise aus Wuhan eingeführt. An deutschen Flughäfen besteht eine erhöhte Wachsamkeit, allerdings werden derzeit keine aktiven Maßnahmen ergriffen.